Politik im Dialog: Fährt ein Zug nach nirgendwo?

Zu diesem Thema hatte die CDU Rosengarten eingeladen, um mit Experten aus Niedersachsen die Sorgen und Nöte der Bürgerinnen und Bürger im öffentlichen Personennahverkehr zu diskutieren.

Anke Grabe ( CDU, Ortsbürgermeisterin aus Klecken) moderierte die Fragen und Antworten mit den namhaften Fachleuten  wie Niedersachsens Wirtschafts- und Verkehrsminister Dr. Bernd Althusmann, Verkehrskoordinatorin Dr. Susanne Dahm vom Landkreis Harburg, Geschäftsführer Nord-Ost-Niedersachsen mbH Karsten Leist, und Stefan Kindermann vom Fahrgastbeirat des Landkreises Harburg.

Ca. 120 Gäste waren gekommen, um Antworten auf ihre Sorgen und Nöte im ÖPNV zu bekommen. Die größten Probleme sahen die Bürger in der fehlenden Zuverlässigkeit im Bahnverkehr. Warum soll man auf die Bahn umsteigen, wenn im Berufsverkehr morgens und abends die Bahn durch Zugausfälle und Verspätungen glänzt. 

Dr. Althusmann erläuterte die Situation der Bahn und stellte fest, dass die Hauptschwierigkeiten durch den Knoten Hamburger Hauptbahnhof entstehen. Fehlende Kapazitäten im Gleisbereich, und ein in die Jahre gekommener Bahnhofsbereich lassen es immer wieder zu Problemen kommen. Hinzu kommt, dass die Gleisbereich und Bahnhöfe eine höhere Taktung der Züge oder längere Züge nicht aufnehmen können.

Auch personelle Probleme, zu wenige Lokführer, verhindern die Ausweitung des Verkehrs auf der Schiene.

Niedersachsen ist im ständigen Dialog mit Hamburg um hier eine Besserung der Situation herbei zu führen. Althusmann konnte aber in diesem Punkt vor 2026 keine Lösung in Aussicht stellen. Ein weiterer Diskussionspunkt war die Anbindung des ländlichen Raums an den Verkehr in der Metropolregion Hamburg. Die Taktung des Busverkehrs, fehlende Parkraumflächen an den Bahnhöfen und die Forderungen nach individuellen Lösungen wie MOIA oder Anrufsammeltaxen wurden  angesprochen. Niedersachsen hat ein Mobilitätskonzept in 2019 verabschiedet wo ca. 300 Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur angesprochen werden. Die Auswirkungen werden ab 2020 wirksam auf die Bevölkerung wirken. Eingeschlossen ist hier auch die Mobilität für Kranke und ältere Menschen auf dem Land. 

Karsten Leist berichtete von Verbesserungen im Schienenbereich, moderneren Zügen und versprach sich auch dafür einzusetzen, dass sauberere Bahnhöfe vorgefunden werden.

Frau Dr. Dahm informierte die interessierten Bürgerinnen und Bürger, dass in der Koordination mit Hamburg schon darauf geachtet werde, dass im Richtungsverkehr Straße und Schiene nicht zur gleichen Zeit mit Baumaßnahmen belastet werden. Der Erfolg dieser Gespräche ist allerdings noch nicht merkbar bei den Verkehrsteilnehmern angekommen. Hier besteht noch Luft nach oben zur Verbesserung der Situation.

Insgesamt kann für die Metropolregion festgestellt werden, dass die Kommunikation der Bundesländer Hamburg, Niedersachsen und Schleswig Holstein zum Thema Verkehr durch die handelnden Minister und Staatsräte deutlich verbessert wurde und langsam aber stetig wirksame Methoden zur Steigerung der Nutzung des ÖPNV gemeinsam entwickelt werden.

Auch das Thema der Elektromobilität wurde angesprochen, wobei dieses gerade im ländlichen Raum nach Meinung vieler Teilnehmer und auch des Ministers nicht die Lösung sein kann. Gerade wegen fehlender Infrastruktur und langer Wege sind hier der Nutzung Grenzen aufgelegt. 

Stefan Kindermann vom Fahrgastbeirat, dem in seinen Aussagen zu vielen angesprochenen Punkten die Bemühungen zur Verbesserung der Situation für die Pendler gut abgenommen wurden, sind allerdings

durch die Anbieter und die vielen Einflüsse von außen auf Fahrpläne etc. die Hände gebunden. Auch hier ist nur langsam eine Verbesserung zu erwarten.

Für die Teilnehmer der Diskussionsrunde, die im Übrigen aus allen Teilen des Landkreises kamen, waren die Informationen interessant, wenn auch nicht in allen Punkten zufriedenstellend.

Nach ca. 2 Stunden verabschiedete Anke Grabe alle Teilnehmer und versprach auch in Zukunft dieses Thema im Fokus zu halten.